THYROID-LIT. 51016

Risk factors and prediction models of lymph node metastasis in papillary thyroid carcinoma based on clinical and imaging characteristics.

Deng, Y.; Zhang, J.; Wang, JIE; Wang, Jinying; Zhang, Junping; Guan, L.; He, S.; Han, X.; Cai, W.; Xu, J.

(Dept. of Endocrinology and Metabolism, First Affiliated Hospital of Nanchang University; Jiangxi Clin. Research Center for Endocrine and Metabolic Disease; Jiangxi Branch of National Clinical Research Center for Metabolic Disease; Dept. of Medical Genetics and Cell Biology, Medical College of Nanchang University, all Nanchang, Republic of China)

Postgraduate Medicine, 135: 121-127 (2023)

Das papilläre Schilddrüsenkarzinom stellt die häufigste Tumorart der Schilddrüse dar. In vielen Fällen liegen bereits bei Diagnosestellung Lymphknotenmetastasen vor. Hieraus erwächst eine erhebliche prognostische Bedeutung. In der hier vorgestellten Publikation gingen die Verfasser dieser Frage intensiver nach.

Berichtet wird über 989 Patient*innen, bei denen ein papilläres Karzinom unter Einschluss einer Lymphknotendissektion operativ entfernt wurde. Bei 453 von ihnen lagen Lymphknotenmetastasen vor, bei 536 nicht. Alle Patient*innen wurden in einer 8 : 2-Randomisierung in zwei Gruppen unterteilt: eine „Trainingskohorte“ (n = 791) und eine „Validierungskohorte“ (n = 198). Unter Zuhilfenahme einer univariaten und multivariaten Analyse erfolgte eine Auswertung auf das Risiko eines Vorliegens von Lymphknotenmetastasen. Beide Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich Faktoren wie Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, Höhe der Schilddrüsenwerte, des Knotendurchmessers oder weiterer sonographischer Kriterien, wie der Kwak-TIRADS-Klassifikation.

In der univariaten Analyse ergaben sich zehn Risikofaktoren für das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen. Signifikant waren die Resultate für Alter, Geschlecht, Körpergewicht, systolischen Blutdruck, fT3, Knotenlage, Anzahl der Schilddrüsenknoten, Doppleruntersuchung und TIRADS-Klassifikation, vergrößerte Lymphknoten und deren Durchmesser. In der schrittweisen multivariaten Regressionsanalyse zeigte sich, dass folgende Faktoren unabhängige Risikofaktoren für Lymph­knoten­metastasen waren: das Geschlecht mit einem höheren Risiko für Männer (Odds Ratio OR = 1,995, 95 %-Vertrauensbereich CI 1,392–2,858; p < 0,001), jüngeres Alter (OR = 0,963, 95 % CI = 0,950–0,976; p < 0,001). Ebenso betraf dies vergrößerte Lymphknoten bereits bei der ersten Bildgebung (OR = 0,446, 95 % CI = 0,312–0,636; p < 0,001), den Knotendurchmesser (cm) in der Schilddrüse (OR = 1,672, 95 %-Vertrauensbereich 1,382–2,022; p < 0,001) sowie die Doppler-TIRADS-Klassifikation (OR = 0,683, 95 %-Vertrauensbereich 0,504–0,925, p = 0,014). Untersucht man, welcher der zuletzt genannten fünf Parameter den größten Einfluss auf das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen hat, so war dies der Durchmesser des Schild­drüsen­knotens. Dies konnten die Autor*innen anhand eines computergestützten Vorhersagemodells erarbeiten. Zwischen beiden Gruppen ergab sich ein hohes Maß an Übereinstimmung.

Die Studie benennt somit einige Risikofaktoren für das Auftreten von Lymphknotenmetastasen bei Patient*innen mit papillärem Karzinom. Zu nennen sind:

  • jüngeres Alter,
  • männliches Geschlecht,
  • starke Vaskularisation bei der Doppleruntersuchung und
  • die TIRADS-Klassifikation sowie
  • sonographisch bereits initial vergrößerte Lymphknoten.

 

Letzte Aktualisierung: 05.07.2024