THYROID-LIT. 51011

Preconception thyrotropin levels and thyroid function at early gestation in women with Hashimoto thyreoiditis

Moleti, M.; Alibrandi, A.; Di Mauro, M.; Paola, G.; Perdichizzi, L.G.; Granese, R.; Giacobbe, A.; Scilipoti, A.; Ragonese, M.; Ercoli, A.; Benvenga, S.; Vermiglio F.

(Dipartimento di Medicina Clinica e Sperimentale, Università degli Studi di Messina; Dipartimento di Economia, Università degli Studi di Messina; Dipartimento di Scienze Biomediche, Odontoiatriche e delle Immagini Morfologiche e Funzionali, Università degli Studi di Messina; Dipartimento Assistenziale Integrato Materno Infantile, Azienda Ospedaliera Universitaria Policlinico G. Martino; Dipartimento di Patologia Umana dell’adulto e dell’età Evolutiva Gaetano Barresi, Università degli Studi di Messina, all Messina, Italy)

J Clin Endocrinol Metab, 108: e464-e473 (2023)

Um eine adäquate Versorgung mit Schilddrüsenhormonen in der Frühschwangerschaft zu gewährleisten, wird bei Frauen mit bekannter Autoimmunthyreoiditis bereits präkonzeptionell zu einer Optimierung der Stoffwechseleinstellung geraten.

Ziel der hier vorgestellten Studie aus Italien war es, einen präkonzeptionellen TSH-Wert zu definieren, der zuverlässig eine adäquate Einstellung im ersten Trimester der Schwangerschaft vorhersagt (TSH < 2,5 mU/l), unabhängig davon, ob eine Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen besteht oder nicht.

Hierzu wurden bei insgesamt 260 schwangeren Frauen mit Autoimmunthyreoiditis wiederholte TSH-Messungen im Abstand von 4–6 Wochen bis zum Ende der Schwangerschaft durchgeführt, wobei bereits präkonzeptionell begonnen wurde.

In 122 Fällen bestand eine Schilddrüsenhormonsubstitution, während 138 Frauen eine Euthyreose ohne Therapie aufwiesen. Mithilfe von Receiver-operating-characteristic-(ROC-)Kurven wurden die TSH-Werte ermittelt, die präkonzeptionell am besten einen TSH-Wert von > 2,5 (Diagnosekriterium DK1) bzw. > 4 mU/l (DK2) im ersten Schwangerschaftsdrittel vorhersagen. Bei ca. 30 % der Frauen wurde im ersten Trimester ein TSH > 2,5 mU/l gefunden, einen TSH-Wert von > 4 mU/l wiesen 19,7 % der substituierten Frauen und 10,1 % der Frauen ohne Substitutionstherapie auf (p = 0,38). Die optimalen ROC-basierten TSH-Cut-off-Werte wurden mit 1,24 bzw. 1,74 mU/l für Frauen unter Schilddrüsenhormonsubstitution und mit 1,73 bzw. 2,07 mU/l für Frauen ohne Therapie ermittelt (bezogen auf DK1 und DK2).

Präkonzeptionelle TSH-Werte oberhalb dieser Schwellen waren mit einem statistisch signifikant erhöhten Risiko für eine unzureichende Versorgung mit Schilddrüsenhormonen im ersten Trimester assoziiert (Odds Ratio OR: 15,92 bzw. 16,68 für substituierte Frauen und 16,14 bzw. 17,36 für unbehandelte Frauen; bezogen auf DK1 und DK2).

Um den derzeit empfohlenen TSH-Wert von < 2,5 mU/l im ersten Schwangerschaftsdrittel bei Frauen mit Autoimmunthyreoiditis zu garantieren, liegt der präkonzeptionelle TSH-Cut-off-Wert bei Frauen unter Schilddrüsenhormonsubstitution bei 1,24 mU/l und bei unbehandelten Frauen bei 1,73 mU/l. Ein TSH-Wert von < 4,0 mU/l im ersten Trimester kann vorhergesagt werden unter Zugrundelegung der präkonzeptionellen TSH-Cut-off-Werte von 1,74 bzw. 2,07 mU/l (substituierte vs. unbehandelte Frauen).

Letzte Aktualisierung: 05.07.2024