THYROID-LIT. 50993

Impact of direct laryngoscopy vs. videolaryngoscopy on signal quality of recurrent laryngeal nerve monitoring in thyroid surgery: a randomised parallel group trial

Kriege, M.; Hilt, J.A.; Dette, F.; Wittenmeier, E.; Meuser, R.; Staubitz, J.I.; Musholt, T.J.

(Dept. of Anesthesiology; Institute of Medical Biostatistics, Epidemiology and Informatics; Section of Endocrine Surgery, Dept. of General, Visceral and Transplantation Surgery, all University Medical Centre of the Johannes Gutenberg University, Mainz, Germany)

Anaesthesia, 78: 55-63 (2023)

Eine Schilddrüsenoperation stellt eine der häufigsten Operationsverfahren dar. Ein intraoperatives Neuromonitoring des N. recurrens ist heutzutage ein Standardverfahren. Es erfolgt mit einer Elektrode, die in Höhe der Stimmbänder lokalisiert ist.

Bei nicht wenigen Patienten, die wegen einer Struma nodosa operiert werden müssen, ist die Intubation erschwert. Angegeben werden Zahlen von bis zu 20 %. Hier verglichen die Autoren eine konventionelle direkte Laryngoskopie und eine Videolaryngoskopie.

Ziel war die adäquate Platzierung der Elektrode, um ausreichende Nervensignale zu erhalten. Das Primärziel war somit auch die Häufigkeit insuffizienter Signale mit einem Elektromyogrammniveau von < 500 µV nach erfolgter Intubation.

Berichtet wird über 267 Operationen. Bei 132 Patienten erfolgte eine direkte Laryngoskopie, bei 135 eine videoassistierte Laryngoskopie. Schlussendlich auswertbar waren die Daten von 260 Patienten (pro Gruppe 130). Zwischen beiden Gruppen ergaben sich signifikante Unterschiede in der elektromyographischen Bewertung: Bei 35 Patienten, die eine direkte Laryngoskopie erhielten (27 %), war ein nicht ausreichendes Signal festzustellen, verglichen mit 12 Patienten in der Gruppe, die eine Videolaryngoskopie erhielten (9 %; p < 0,001). Es musste bei mehr Patienten in der Gruppe mit direkter Laryngoskopie eine Korrektur der Tubuslage vorgenommen werden, verglichen mit der Gruppe, die eine Videolaryngoskopie erhielt. Auch war die videoassistierte Intubation schneller bereits initial erfolgreich: 96 % vs. 66 % (p < 0,0001). Die Sichtbarkeit der Stimmritze und Epiglottis wird nach Cormack und Lehane eingeteilt. Ein Grad von ≥ 3 war in 16 Fällen, bei denen eine direkte Laryngoskopie erfolgte, zu verzeichnen, aber in keinem Fall einer videoassistierten Laryngoskopie (p < 0,0001).

Die Verfasser plädieren somit klar für die videoassistierte Laryngoskopie als Verfahren der Wahl bei Patienten, die eine Schilddrüsenoperation wegen einer Struma nodosa erhalten. Mit dieser Technik kann die Positionierung der Oberflächen­elektroden optimiert werden.

Letzte Aktualisierung: 23.05.2023