LITERATUR

THYROID-LIT-50834

Prognostic implication of BRAF and TERT promoter mutation combination in papillary thyroid carcinoma – A meta-analysis

Vuong, H.G.; Altibi, A.M.A.; Duong, U.N.P.; Hassell, L.

(Dept. of Pathology, Cho Ray Hospital, Ho Chi Minh City, Vietnam; Faculty of Medicine, University of Jordan, Amman, Jordan; Pham Ngoc Thach University of Medicine, Ho Chi Minh City, Vietnam; Dept. of Pathology, University of Oklahoma Health Sciences Center, Oklahoma City, OK, USA)

Clin Endocrinol 87: 411-417 (2017)

Die meisten Schilddrüsenkarzinome werden der papillären Form zugeordnet: dies betrifft ca 85 – 90 % aller Schild­drüsen­karzinome. Die 10-Jahresüberlebensrate beträgt rund 95 %. Jedoch gibt es eine wenn auch geringe Anzahl von Fällen, bei denen es früh zu Fernmetastasen oder zu einem Rezidiv kommt. Hier wurden während der letzten Jahre molekulare Marker beschrieben, wie die BRAF-Mutation oder die TERT-Promotormutation, die Informationen zur Prognose geben können. Vorgestellt wird hier eine Metaanalyse, die die klinisch-pathologischen Konsequenzen der genannten Mutationen untersucht.

Anhand einer umfangreichen Literaturrecherche wurden zunächst 111 Artikel gefunden, von denen schließlich 11 Publika­tionen über 3911 Patienten mit papillärem Karzinom in die Auswertung eingingen. Bei den meisten Untersuchungen fand sich alleine eine BRAF-Mutation (53.5 %), gefolgt von Tumoren ohne BRAF-und ohne TERT-Mutation (38.8 %). Ein positiver Nachweis einer BRAF- und einer TERT-Mutation zeigte sich bei 5.8 % der Tumoren, eine alleinige TERT-Promotormutation bei 1.9 %.

Lag eine Mutation von BRAF und TERT-Promotor vor, so zeigte sich ein aggressiverer klinischer Verlauf als bei Vorliegen der BRAF-Mutation alleine. Auch wiesen Tumoren, in denen beide Mutationen nachgewiesen werden konnten, häufiger ein fortgeschrittenes Tumorstadium auf (pT3 oder pT4, eine extrathyreoidale Ausbreitung, ein höheres Stadium III/IV nach der AJCC-Klassifikation oder ein Tumorrezidiv), verglichen mit den Patienten, bei denen lediglich eine TERT-Promotormutation nachzuweisen war. Vergleicht man die Tumoren, bei denen BRAF- oder TERT-Promotormutation alleine nachgewiesen wurde, so ergab sich im klinischen und pathologischen Befund kein Unterschied zwischen beiden Gruppen, mit der einzigen Ausnahme, dass bei Nachweis von TERT alleine häufiger Fernmetastasen nachgewiesen wurde als bei Nachweis von BRAF alleine.

Tumoren, bei denen eine BRAF- oder TERT-Promotormutation dokumentiert wurde, verliefen aggressiver als bei Fehlen der genannten Mutationen (häufiger Lymphknotenmetastasen, Fernmetastasen und Tumorrezidive).

Fasst man die Daten zusammen, so haben Tumoren, die BRAF- und TERT-Promotor-Mutationen aufweisen, das höchste Risiko, gefolgt von Tumoren, die nur eine der beschriebenen Mutationen aufweisen. Das geringste Risiko geht von Tumoren aus, bei denen keine Mutation nachweisbar war.

Letzte Aktualisierung: 20.03.2018