LITERATUR

THYROID-LIT-50832

Thyroid Nodule Size at Ultrasound as a Predictor of Malignancy and Final Pathologic Size

Cavallo, A.; Johnson, D.N.; White, M.G.; Siddiqui, S.; Antic, T.; Mathew, M.; Grogan, R.H.; Angelos, P.; Kaplan, E.L.; Cipriani, N.A.

(Dept. of Pathology, Endocrine Surgery Research Program, Dept. of Surgery; Dept. of Radiology, The University of Chicago Medicine. Pritzker School of Medicine, The University of Chicago, all Chicago, Illinois, USA)

Thryoid 27: 641-650 (2017)

Eine der täglich zu beantwortenden Fragen für jeden Arzt, der Schilddrüsen sonographiert, ist die Frage nach dem Risiko eines Malignoms. Die allermeisten Schilddrüsenknoten sind benigne. Die Verfasser stellten die These auf, dass die sono­graphische Größe eines Schilddrüsenknotens nicht mit dem Malignitätsrisiko korreliert. Sonographische und histologische Befunde wurden miteinander in Beziehung gesetzt.

Insgesamt 1003 Knoten von 659 Patienten wurden eingeschlossen. Bei allen erfolgte während der Jahre 2011 bis 2013 eine partielle oder totale Thyreoidektomie. Bei 548 Knoten wurde zudem eine Feinnadelaspirationszytologie gewonnen. Der mittlere Knotendurchmesser wurde mit 2.42 cm bestimmt. 439 der 659 Patienten (67 %) hatten einen solitären Knoten, 220 Patienten (33 %) multiple Knoten. Histologisch fand sich bei 258 Knoten (25.7 %) ein Malignom. Dabei zeigte sich in 231 Fällen (89.5 %) ein papilläres Karzinom, in 15 Fällen (5.8 %) ein follikuläres Karzinom, in fünf Fällen ein schlecht diffe­ren­ziertes Karzinom (1.9 %), in weiteren fünf Fällen (1.9 %) ein medulläres Karzinom, in einem Fall ein anaplastisches Karzinom (0.4 %) und in einem weiteren Fall (0.4 %) eine Metastase. Die Malignitätsrate korrelierte mit dem Durchmesser: 31.9 % bei einem Durchmesser von ≤ 0.9 cm, 31.3 % bei einem Durchmesser von 1 – 1.9 cm, 21.3 % bei einem Durchmesser von 2 – 2.9 cm, 19.9 % bei einem Durchmesser von 3 – 3.9 cm, 20 % bei einem Durchmesser von 4 – 4.9 cm, 21.1 % bei einem Durchmesser von 5 – 5.9 % und 15.6 % bei einem Durchmesser von > 6 cm.

Die lineare Regression zeigte, dass der präoperativ gemessene Durchmesser mit der endgültigen histologischen Diagnose korreliert (p< 0.001). Unterteilt man alle Knoten in diejenigen, die eine Feinnadelpunktion erhielten bzw. bei denen dies nicht stattfand, so war die Malignitätsrate bei den Knoten, die punktiert wurden, mit 38 % höher als bei den nicht punktierten Knoten (11 %).

Die Verfasser folgern, dass der Knotendurchmesser invers korreliert  mit dem Malignitätsrisiko. Es bestehen jedoch Unterschiede in Abhängigkeit davon, ob die Knoten nach Maßgabe des Behandlers punktiert wurden oder nicht. Klar stellen die Verfasser jedoch , dass eine Feinnadelpunktion auch bei größeren Knoten mit suspekten sonographischen Befunden zu erfolgen hat. Zudem muß bedacht werden, dass es sich um US-amerikanische Patienten handelt; dort besteht eine grundlegend andere Knotenprävalenz als in Deutschland (Anmerkung des Referenten).

Letzte Aktualisierung: 20.03.2018