THYROID-LIT. 51006

A clinical study of topical treatment for thyroid-associated ophthalmopathy with dry eye syndrome

Sun, R.; Yang, M.; Lin, C.; Wu, Y.; Sun, J.; Zhou, H. 

(Dept. of Ophthalmology, Shanghai Key Laboratory of Orbital Diseases and Ocular Oncology, Ninth People’s Hospital, Shanghai Jiao Tong University School of Medicine, Shanghai, China)

BMC Ophthalmology, 23: 72 (2023), https://doi.org/10.1186/s12886-023-02805-8

Die endokrine Orbitopathie stellt ein wichtiges Symptom einer Autoimmunhyperthyreose vom Typ M. Basedow dar. Manche Patient*innen beklagen das Gefühl trockener Augen.

In dieser prospektiven, randomisierten Untersuchung wurden zur symptomatischen Behandlung Vitamin-A-Palmitat-Gel (Gruppe A) und Natriumhyaluronat-Tropfen (Gruppe B) miteinander verglichen. Die Substanzen wurden jeweils dreimal täglich über einen Monat appliziert. Bei der Bewertung stützte man sich auf den clinical activity score (CAS). Die zugrunde liegende Autoimmunhyperthyreose befand sich jeweils in einem inaktiven Stadium.

Eingeschlossen wurden 80 Patient*innen, von denen 65 die Studie abschlossen. Das Alter betrug 38,1 ± 11,4 Jahre in Gruppe A und 37,26 ± 10,67 Jahre in Gruppe B (n. s.). Auch der CAS war initial nicht unterschiedlich 1,35 ± 1,04 vs. 1,42 ± 1,21. Dies galt auch für alle sonstigen untersuchten Parameter wie den Schirmer-Test (ST), die Fluoreszenzfärbung (FL), die Aufrisszeit des Tränenfilms (Break-up-Zeit, BUT) oder den Fragebogen bez. des okularen Oberflächenerkrankungsindex (ocular surface disease index, OSDI).

In Gruppe A verbesserte sich der Schirmer-Test von 8,61 ± 6,34 auf 9,13 ± 7,1 mm. Der OSDI verbesserte sich von 19,60 (Bereich 9,30–43,13) auf 14,58 (6,67–31,25), jeweils aber nicht signifikant. Der BUT-Wert besserte sich von 6,38 ± 4,48 Sekunden auf 9,84 ± 3,76 Sekunden (p < 0,001), der FL-Wert von 2 (1–5) auf 1 (0–2; p < 0,001). Auch in Gruppe B wurde für den Schirmer-Test und die BUT keine signifikante Änderung dokumentiert. Die OSDI-Auswertung verbesserte sich von 21,87 (8,33–43,18) auf 9,09 (Bereich 5,55–25; p = 0,002). Auch die Fluoreszenzuntersuchung ergab eine signifikante Besserung von 2 (1–2) auf 1 (0–2; p = 0,002). Vergleicht man die Ergebnisse in beiden Gruppen, so ergab sich das in der Tabelle wiedergegebene Resultat. An unerwünschten Wirkungen wurde nur eine allergische Reaktion in Gruppe A verzeichnet

Es wird aus den Daten gefolgert, dass beide Behandlungsverfahren wirksam sind. Es kommt zu einer Reparatur des cornealen Epithels. Vitamin A verbesserte die Tränenfilmstabilität, Natriumhyaluronat-Tropfen die subjektiven Beschwerden der Patient*innen. Insgesamt bevorzugen die Autor*innen Vitamin-A-Palmitat-Gel.

Letzte Aktualisierung: 05.12.2023