THYROID-LIT. 51000

Is a strict restricted-iodine diet necessary for preparation of radioactive iodine therapy?

Genc, M.; Yildirimb, A.; Yildirimc, N.

(Dept. of Nuclear Medicine, Sivas Numune Hospital, Sivas, Dept. of Nuclear Medicine, Ankara City Hospital and Dept. of Nuclear Medicine, Ankara Yildirim Beyazit University, all Ankara, Turkey)

Nucl Med Commun, 44: 44-48 (2023)

Zur Vorbereitung auf eine Radiojodtherapie nach Thyreoidektomie wegen eines differenzierten Schilddrüsenkarzinoms wird häufig eine alimentäre Jodrestriktion empfohlen.

Unter einer jodarmen Diät wird in der Regel eine tägliche Jodzufuhr von unter 50 µg verstanden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte für einen gewissen Zeitraum auf jodreiche Nahrungsmittel sowie jodhaltige Medikamente verzichtet werden, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass zumindest die Jodzufuhr mit der Ernährung regional sehr großen Schwankungen unterliegen kann.

In der hier präsentierten Studie aus der Türkei (einem Jodmangelgebiet) wurde untersucht, inwieweit das Ausmaß der Jodrestriktion den Jodpool beeinflusst und damit potenziell auch den Erfolg der Radiojodtherapie.

Insgesamt 144 Patient*innen (47 Männer und 97 Frauen) wurden randomisiert 2 Diätgruppen zugeteilt. Die eine Gruppe wurde angewiesen, für 2 Wochen eine strikt jodarme Diät einzuhalten (kein jodiertes Speisesalz, kein Fisch/keine Meeresfrüchte, keine Milch bzw. Milchprodukte, keine verarbeiteten Fleischprodukte, keine Konserven, keine Zerealien/Chips/Gebäck), die andere Gruppe durfte ihre Ernährung flexibler gestalten (jodiertes Speisesalz und Meeresprodukte waren ebenfalls verboten, der Rest aber in Maßen erlaubt). Beide Diäten konnten die Jodausscheidung im Urin reduzieren auf im Mittel 47,5 µg/24 h. Zwischen der Gruppe mit strikter Diät und der Gruppe mit flexibler Diät wurde kein signifikanter Unterschied gefunden (43,06 vs. 52,89 µg/24 h; p = 0,147). Auch im Vergleich der Spontanurinproben vor Diätbeginn und nach 2 Wochen wurde kein signifikanter Unterschied in der Reduktion der Jodausscheidung zwischen den beiden Gruppen gefunden (Jod/Kreatinin-Ratio: –68,2 % vs. –60,53 %; p = 0,377).

Die Autor*innen schließen aus den Daten, dass eine weniger strikte Jodrestriktion gegenüber einer streng jodarmen Ernährung vor geplanter Radiojodtherapie der Vorzug gegeben werden sollte, da hierdurch die Lebensqualität weniger eingeschränkt wird, ohne das Ausmaß der Joddepletion nennenswert zu beeinflussen.

Letzte Aktualisierung: 05.12.2023