THYROID-LIT. 50983

Levothyroxine treatment for subclinical hypothyroidism improves the rate of live births in pregnant women with recurrent pregnancy loss: a randomized clinical

Leng, T.; Li, X.; Zhang, H.

(Dept. of Obstetrics and Gynecology, Suzhou Affiliated Hospital of Nanjing Medical University; Dept. of Obstetrics and Gynecology, Second Affiliated Hospital of Soochow University, both Suzhou, China)

Gyn Endocrinol, 38: 488-494 (2022)

Die hier präsentierte randomisierte klinische Studie aus China sollte den Einfluss einer Thyroxin-Therapie auf den Schwangerschaftsverlauf bei Frauen mit subklinischer Hypothyreose oder positiven TPO-Antikörpern untersuchen (bei Frauen mit subklinischer Hypothyreose und TPO-AK besteht heute eine klare Therapieindikation).

Insgesamt 1.736 Frauen wurden in die Studie aufgenommen, dabei wurde die Gruppe von Schwangeren ohne vorangegangene Fehlgeburten (n = 875) verglichen mit einer Schwangerengruppe, die bis dato mehr als zwei Aborte erlitten hatte (n = 861).

Jede Gruppe wurde noch unterteilt in zwei Untergruppen (subklinische Hypothyreose oder positive TPO-AK), und jede Untergruppe wurde erneut unterteilt in Therapiegruppe bzw. Kontrollgruppe.

Die Prävalenz der subklinischen Hypothyreose und der positiven TPO-AK unterschied sich nicht signifikant zwischen den Schwangeren mit multiplen Aborten in der Vorgeschichte und den Schwangeren ohne Aborte. Bei der Rate der Lebendgeburten gab es einen signifikanten Unterschied, diese war bei den normalen Schwangeren mit 79,5 % höher als bei den Schwangeren mit vorangegangenen multiplen Aborten (70,8 %; p < 0,05). In der Gruppe der normalen Schwangeren wurde weder in der Gruppe mit subklinischer Hypothyreose noch in der Gruppe mit positiven TPO-AK ein signifikanter Unterschied zwischen Therapiegruppe und Kontrollgruppe hinsichtlich Lebendgeburtenrate bzw. Abortrate gefunden. In der Gruppe mit vorangegangenen multiplen Aborten fand sich bei den Schwangeren in der Therapiegruppe sowohl bei den Frauen mit subklinischer Hypothyreose als auch bei den Frauen mit positiven TPO-AK eine höhere Lebendgeburtenrate und eine geringere Abortrate, verglichen mit den Schwangeren aus den nicht behandelten Kontrollgruppen.

Die Autoren schließen aus ihren Daten, dass eine Thyroxin-Therapie bei Schwangeren ohne Fehlgeburt in der Vorgeschichte trotz subklinischer Hypothyreose oder positiven TPO-AK keinen Vorteil für das Schwangerschafts-Outcome bietet. Schwangere mit multiplen Aborten in der Vorgeschichte scheinen aber von einer Thyroxin-Therapie zu profitieren. Für diese Patientengruppe wird deshalb eine Schilddrüsenhormontherapie empfohlen.

Letzte Aktualisierung: 07.11.2022