THYROID-LIT. 50976

Teprotumumab efficacy, safety, and durability in longer-duration thyroid eye disease and re-treatment – OPTIC-X study.

Douglas, R.S.; Kahaly, G.J.; Ugradar, S.; Elflein, H.; Ponto, K.A.; Fowler, B.T.; Dailey, R.; Harris, G.J.; Schiffman, J.; Tang, R.; Wester, S.; Jain, A.P.; Marcocci, C.; Marinò, M.; Antonelli, A.; Eckstein, A.; Führer-Sakel, D.; Salvi, M.; Sile, S.; Francis-Sedlak, M.; Holt, R.J.; Smith, T.J.

(17 verschiedene Institutionen in den USA, Italien und Deutschland)

Ophthalmology, 129: 438-449 (2022)

Der IGF-1-Rezeptorantikörper Teprotumumab wurde bereits in Phase-2- und Phase-3-Studien bei Patienten mit einer endokrinen Orbitopathie (e. O.) untersucht und als wirksam beschrieben.

In dieser Open-label-Extensionsstudie wurden nun Patienten eingeschlossen, die in der vorangegangenen Phase-3-Studie (OPTIC) nach 24 Wochen als Non-Responder identifiziert worden waren, während der vorangegangenen Studie das Placebo erhalten hatten oder die während der 48 Wochen dauernden Nachbeobachtungsphase eine Verschlechterung des Krankheits­bildes verzeichneten.

Verabreicht wurde Teprotumumab in acht Infusionen über insgesamt 21 Wochen, gefolgt von einer 24-wöchigen Nachbeobachtungsphase. Patienten, bei denen sich die e. O. während der Nachbeobachtungsphase der OPTIC-Studie verschlechterte, konnten zu jeder Zeit in die Extensionsstudie eingeschlossen werden. Als Verschlechterung wurde definiert, wenn die Proptosis um mindestens 2 mm zunahm und der klinische Aktivitätsscore (CAS) um mindestens 2 Punkte anstieg.

37 Patienten wurden in die OPTIC-X-Studie eingeschlossen. Zumeist handelte es sich um Patienten, die in der OPTIC-Studie ein Placebo erhalten hatten. Der CAS betrug 3,6 ± 1,7 Punkte, und die e. O. bestand 12,3 ± 2,5 Monate (Median 12,9 Monate). Von den 37 Patienten in dieser Studie schlossen 36 die Untersuchung ab; eine Person schied wegen unerwünschter Effekte aus. Die wichtigsten Resultate, bezogen auf die Protrusio und Doppelbilder, sind den Abbildungen zu entnehmen. Als Vergleich sind die Resultate in der ursprünglichen OPTIC-Studie mit dargestellt.

Die mittlere Abnahme der Protrusio betrug 3,5 ± 1,7 mm. Bei 14 von 23 Patienten mit Doppelbildern war eine Verbesserung um mindestens ein Grad festzustellen, wovon bei 13 dieser Patienten sich die Doppelbilder komplett zurückbildeten. Auch der CAS besserte sich deutlich: 21 von 32 Patienten (65,6 %) wiesen nach 24 Wochen einen CAS von 0 oder 1 auf. Die Lebensqualität, gemessen mit dem GO-QOL-Score, besserte sich ebenfalls deutlich bei den Patienten, die in der OPTIC-Studie das Placebo erhalten hatten. Auch nach Beendigung der Antikörpertherapie hielten die genannten klinischen Effekte an: So hatten bei der letzten Visite nach 48 Wochen 25/31 Patienten (80 %) einen CAS von 0 oder 1, und 14/22 Patienten zeigten eine Verbesserung der Doppelbilder (64 %). Von den Patienten, die in der OPTIC-Studie auf die Antikörpertherapie angesprochen hatten, bekamen acht Patienten in der Nachbeobachtungszeit ein Rezidiv und wurden erneut in der OPTIC-X-Studie mit Teprotumumab behandelt. Fünf dieser acht Patienten (62,5 %) sprachen auf die erneute Therapie an.

Die Autoren folgern aus ihren Daten, dass auch in dieser Extensionsstudie die Therapie mit Teprotumumab effektiv die Symptome der e. O. lindert. Auch Patienten, die eine Verschlechterung der e. O. im Verlauf aufweisen, profitieren von einer neuerlichen Behandlung. Die Therapie ist zudem gut verträglich.

Letzte Aktualisierung: 07.11.2022