THYROID-LIT. 50961

Does age or sex relate to severity or treatment prognosis in Graves‘ disease?

Suzuki, N.; Noh, J.Y.; Yoshimura, R.; Mikura, K.; Kinoshita, A.; Suzuki, A.; Mitsumatsu, T.; Hoshiyama, A.; Fukushita, M.; Matsumoto, M.; Yoshihara, A.; Watanabe, N.; Sugino, K.; Ito, K.

(Dept. of Internal Medicine, Ito Hospital, Shibuya, Japan)

Thyroid, 31: 1409-1415 (2021)

Häufig tritt eine Basedow-Hyperthyreose bei Frauen in jüngerem Alter auf. Eine Reihe von Arbeiten beschäftigte sich während der letzten Jahre mit der Frage einer Alters- und Geschlechtsbezogenheit dieses Krankheitsbildes, so auch die hier referierte Publikation.

Eingeschlossen wurden 21.633 Patienten, davon 17.679 Frauen (81,7 %) und 3.954 Männer (18,3 %). Bei fast allen waren TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAb) nachweisbar, nur bei 817 Patienten (3,8 %) nicht. Am häufigsten erkrankten die Personen im Alter von 30 bis 39 Jahren (n = 6.206), gefolgt von der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren (n = 4.820) und 20 bis 29 Jahren (n = 4.116). 46,1 % der Männer und 21,2 % der Frauen rauchten. Der menopausale Status hatte bei den Frauen keinen Einfluss auf die Prävalenz einer Autoimmunhyperthyreose. Mit dem Lebensalter nahmen die verschiedenen untersuchten Parameter kontinuierlich ab. Dies zeigt die Abbildung. Lediglich für das sonographische Volumen wurde kein Signifikanzniveau erreicht.

Betrachtet man nur das weibliche Geschlecht, so zeigte sich auch hier ein vergleichbarer Trend für fT3, fT4 und TRAb. Männer im mittleren Lebensalter wiesen signifikant höhere Werte für fT3 und fT4 auf als gleichaltrige Frauen.

Betrachtet man eine Subgruppe von Patienten, die 2009 und 2010 eingeschlossen wurden und nur mit Thyreostatika behandelt wurden (n = 2.191), und vergleicht diese mit 558 Patienten, die eine definitive Therapie erhielten, so zeigten sich folgende Differenzen: Signifikant höhere Werte ergaben sich für fT3, fT4 und TRAb (p jeweils < 0,0001) in der Gruppe, die eine definitive Therapie erhielten. Auch waren Patienten, die eine definitive Therapie erhielten, signifikant jünger. Das Geschlecht hatte keinen Einfluss (n. s.). Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte eine signifikant längere Zeit, bis eine Remission erzielt wurde, bei Männern verglichen mit Frauen (p < 0,0001). Das Alter hatte hier keinen Einfluss. In der Cox-Analyse ergab sich, dass Frauen eine um 41 % höhere Chance hatten, in der Remission zu bleiben (HR = 1,41; 95 %-Vertrauensbereich 1,21–1,64). Auch nahm in dieser Berechnung mit dem Lebensalter das Rezidivrisiko ab.

Die Arbeit zeigt einige interessante Daten:

  • Mit dem Lebensalter nimmt die Höhe der Laborwerte ab.
  • Frauen haben ein geringeres Rezidivrisiko als Männer.
  • Jüngere Patienten wiesen ein höheres Risiko eines Rezidivs auf als ältere.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2022