THYROID-LIT. 50956

Avoidance of iodine deficiency/excess during pregnancy in Hashimoto’s thyroiditis.

Van Heck, L.; Staudacher, C.; Faust, M.; Chiapponi, C.; Mettler, J.; Schmidt, M.; Drzezga, A.; Dietlein, M.; Kobe, C.

(Dept. of Nuclear Medicine, Faculty of Medicine and University Hospital Cologne, University of Cologne; Center for Endocrinology, Diabetes and Preventive Medicine, raculty of Medicine and University Hospital Cologne, University of Cologne; Dept. of General, Visceral. Tumor and Transplantation Surgery. Faculty of Medicine and University Hospital Cologne, University of Cologne, all Cologne, Germany)

Nuklearmedizin, 60: 266-271 (2021)

Hat die Jodprophylaxe bei einer Schwangeren einen Einfluss auf den Entzündungsprozess bei einer Autoimmunthyroiditis (AIT)?

Diese Frage wird immer wieder – auch kontrovers – diskutiert und steht im Mittelpunkt der hier vorgestellten retrospektiven Untersuchung bei 20 schwangeren Patientinnen.

Alle nahmen eine Jodprophylaxe ein, in fast allen Fällen 150 µg/Tag. In allen Fällen wurden mehrfach die Peroxidase-(TPO-)Antikörper bestimmt. Das Alter betrug 35,7 ± 3,5 Jahre. Alle bis auf zwei Frauen nahmen Levothyroxin (L-T4) ein. Der erste TSH- Wert wurde mit 2,2 ± 2,7 mU/L gemessen. Am Ende der Schwangerschaft betrug er 0,9 ± 0,8 mU/L.

Zu Beginn der Schwangerschaft betrug der TPO-Wert 411 ± 335 U/ml (normal < 35 U/ml; Bereich 45–1.000 U/ml). Am Ende der Schwangerschaft lag er bei 137 ± 214 U/ml (Bereich 16–1.000 U/ml). Bei 18/20 Patientinnen nahm er während der Schwangerschaft ab, blieb in einem Fall konstant und stieg nur in einem Fall an. Die Einzelverläufe zeigt die Abbildung.

Nach der Entbindung lag der mittlere TPO-Wert bei 240 ± 293 U/ml (Bereich 23–1.000 U/ml). Bei 14 Patientinnen stieg er post partum an, zumeist nur relativ gering. In drei Fällen blieb der Wert konstant. Bei 17 Personen lag der TPO-Wert post partum unter dem Wert bei der Erstmessung, in zwei Fällen sogar im Normbereich (< 35 U/ml).

Die Arbeit zeigt – wenn auch nur an einer relativ kleinen Zahl der Teilnehmerinnen –, dass die Jodprophylaxe in der Schwangerschaft mit zumeist 150 µg Jod täglich keinen negativen Effekt auf die Höhe der TPO-Antikörper ausübt.

Dies „kann somit auch für werdende Mütter mit dieser Diagnose empfohlen werden“, so die eindeutige Aussage der Verfasser.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2022