THYROID-LIT. 50954

Percutaneous injection of ethanol for thyroid nodule treatment: a comparative study.

De Alântara-Jones, D.M.; Borges, L.M.B.; Nunes, T.F.A.; Pita, G.B.; Rocha, V.B.; Lavinas, J.M.; Araújo, L.M.B.; Adan, L.F.F.

(Faculdade de Medicina da Bahia (UFBA), Hospital São Rafael (HSR), Faculdade de Medicina da Bahia (UFBA); Pós-Graduação em Medicina, Hospital Santo Antonio, all Salvador, Brasil)

Arch Endocrinol Metab, DOI: 10 20945/2359-399000000363

Um die Ethanolinjektion in Schilddrüsenknoten, ein vor vielen Jahren propagiertes Verfahren, ist es zwischenzeitlich – auch wegen unerwünschter Effekte – still geworden. In dieser Publikation wird nun dieses Verfahren wieder aufgegriffen.

Berichtet wird über 75 Patienten (69 Frauen, 6 Männer) mit einer Struma multinodosa. Jeweils ein Knoten/Schilddrüsenlappen wurde ausgewählt, insgesamt also 150 Schilddrüsenknoten. Das mittlere Lebensalter betrug 50,1 ± 17,4 Jahre. In einem Knoten erfolgte die Ethanolinjektion, der zweite Knoten blieb unbehandelt. Alle Knoten waren zytologisch benigne. Es bestand zumeist eine euthyreote Stoffwechsellage vor und nach der Therapie. In zwölf Fällen lag ein autonomes Adenom vor. Davon lag bei vier Patienten (6,5 %) eine manifest hyperthyreote Stoffwechsellage vor, bei acht (13,1 %) eine latent hyperthyreote Stoffwechsel­lage.

Das mittlere Volumen mit Ethanol therapierter Schilddrüsenknoten betrug initial 14,8 ± 16,2 ml. Es nahm durch die Therapie auf 3,5 ± 5,5 ml ab (um 72,6 ± 27,3 %). Es waren 4,0 ± 3,1 (im Median drei) ambulant vorgenommene Sitzungen erforderlich, um dieses Resultat zu erzielen. Die Interventionen erfolgten über 22,6 ± 27,6 Monate (im Median 10). Die besten Resultate wurden bei soliden oder vornehmlich soliden Knoten erzielt. Für den Referenten überraschend ist die berichtete Größen­zunahme der nicht behandelten Knoten um 365,7 ± 1.403,8 % (p < 0,00001).

Setzt man die erzielte Größenabnahme (Knotenvolumen und maximaler Knotendurchmesser) in Relation zur Anzahl der Injektionen, so ergab sich das in der Abbildung wiedergegebene Bild.

Die Patienten berichteten initial in seltenen Fällen über kurz anhaltende Schmerzen im Kiefer oder den Zähnen. Auch sonst seien nur wenige Unannehmlichkeiten berichtet worden. In einem Fall kam es aber zu einer Dysphonie, die über eine Woche anhielt.

Nach Auffassung der Autoren stellt die Ethanolinjektion ein effektives Verfahren dar, um Knotenvolumina zu reduzieren. Ob es aber, wie die Verfasser zusammen­fassen, ein „first-line treatment“ benigner Knoten darstellt, sieht der Referent angesichts der Erfahrungen in unserem Land kritisch.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2022