THYROID-LIT. 50952

A large thyroid fine needle aspiration biopsy cohort with long-term population-based follow-up

Ng, D.L.; van Zante, A.; Griffin, A.; Hills, N.K.; Ljung, B.-M.

(Dept. of Pathology, University of California, San Francisco, California; Helen Diller Family Comprehensive Cancer Center, University of California, San Francisco, California; Dept. of Pathology, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York; Depts of Epidemiology and Biostatistics, and Neurology, University of California, San Francisco, California, all USA)

Thyroid, 31: 1086-1095 (2021)

Über den Langzeitverlauf von Patienten, bei denen eine Feinnadelpunktion knotiger Schilddrüsenläsionen durchgeführt wurde und im Anschluss nicht sofort eine operative Intervention mit histologischem Abgleich erfolgte, liegen nur wenige Daten vor.

In der hier präsentierten retrospektiven Kohortenstudie der Universität von Kalifornien (San Francisco) konnten mithilfe der pathologischen Datenbank insgesamt 2.758 Feinnadelbiopsien von Schilddrüsenknoten identifiziert werden, die zwischen Januar 1997 und Dezember 2004 entnommen wurden.

Diesbezüglich erfolgte dann auch ein Abgleich mit den Krebsregistern der Universität San Francisco und des Staates Kalifornien. In die Auswertung einbezogen werden konnten dann letztlich Feinnadelbiopsien von 2.207 Patienten. Der Median der Beobachtungsperiode nach der ersten Feinnadelpunktion lag bei 13,9 Jahren (Range: 10,5–18,4 Jahre). Während des Follow-ups waren in 279 Fällen bestätigte Schilddrüsenkarzinome dokumentiert. Mithilfe der Kaplan-Meier-Methode ergab sich ein geringes Risiko für nicht diagnostische bzw. benigne Befunde nach der Bethesda-Klassifikation (Risk of Malignacy, ROM: 6,78 bzw. 3,23 %). Ein mittleres Risiko wurde bei den Kategorien unbestimmte Signifikanz, follikuläre Läsion unbestimmter Signifikanz und follikuläre Neoplasie (ROM: 33,0, 17,9 bzw. 29,0 %) gefunden. Ein hohes Risiko wiesen die Läsionen mit der Klassifikation suspekt oder maligne (ROM: 70,0 bzw. 99,2 %) auf. Die Rate falsch negativer Befunde lag bei 3,2 % (52/1.575), nach Ausschluss der papillären Mikrokarzinome sogar nur bei 1,5 % (23/1.575). Von den Patienten mit einer falsch negativen Diagnose verstarb während der Beobachtungsperiode niemand an seinem Schilddrüsenkarzinom.

Die Autoren schließen aus ihren Daten, dass asymptomatische Patienten ohne klinische oder radiologische Hochrisikokonstellation und mit initial benignem bzw. nicht aussagekräftigem Zytologie-Befund nur ein sehr geringes Risiko aufweisen, im weiteren Verlauf ein Schilddrüsenkarzinom zu entwickeln bzw. an einem Schilddrüsenkarzinom zu versterben. Ein vorliegendes Schilddrüsenmalignom wird durch die Feinnadelpunktion mit großer Zuverlässigkeit erkannt.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2022