THYROID-LIT. 50951

Changes in Thyrotropin receptor antibody levels following total thyroidectomy or radioiodine therapy in patients with refractory Graves’ disease

Kim, J.; Choi, M.S.; Park, J.; Park, H.; Jang, H.W.; Choe, J.-H.; Kim, J.-H.; Kim, J.-S.; Cho, Y.S.; Choi, J.-Y.; Kim, T.H.; Chung, J.H.; Kim, S.W.

(Div. of Endocrinology and Metabolism, Dept. of Medicine, Thyroid Center, Div. of Endocrine Surgery, Dept. of Surgery, Dept. of Nuclear Medicine, Samsung Medical Center, Sungkyunkwan University School of Medicine; Dept. of Medical Education, Sungkyunkwan University School of Medicine, all Seoul, Korea)

Thyroid, 31: 1264-1271 (2021)

In der hier präsentierten Studie einer Arbeitsgruppe aus Südkorea wurde das Verhalten der TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) nach Thyreoidektomie bzw. nach Radiojodtherapie bei Patienten mit rezidivierendem Morbus Basedow (nach thyreostatischer Vorbehandlung) untersucht.

In die retrospektive Analyse konnten insgesamt 130 Patienten eingeschlossen werden. Patienten mit Struma, endokriner Orbitopathie, hohen TRAK-Titern und hohem Thyreostatikabedarf wurden vorzugsweise einer Operation zugeführt (n = 45), während ältere Patienten und solche mit kardialen Arrhythmien vorzugsweise mit Radiojod behandelt wurden (n = 85). Die Beobachtungsdauer nach ablativer Therapie lag bei 24 Monaten.

Nach Thyreoidektomie kam es zu einem raschen Abfall der TRAK innerhalb der ersten 6 Monate, der Titer blieb dann für den Rest der Beobachtungsdauer stabil auf niedrigem Niveau. Nach Radiojodtherapie wurde während der ersten 138 Tage (Median) ein deutlicher TRAK-Anstieg gesehen, danach kam es auch in dieser Behandlungsgruppe zu einem kontinuierlichen Titerabfall, bis nach 2 Jahren ein ähnliches Niveau wie bei den operierten Patienten erreicht war. Der Unterschied in der Geschwindigkeit des TRAK-Abfalls war zwischen den Therapiegruppen statistisch hochsignifikant (p < 0,001). Der mediane Zeitraum bis zum Abfall des TRAK-Titers auf < 4,5 IU (entsprechend dem Dreifachen der oberen Referenzgrenze des verwendeten Assays) lag bei 318 Tagen in der OP-Gruppe und bei 659 Tagen in der Radiojodgruppe. TRAK-Titer > 4,5 IU wurden bei den Patienten nach Radiojodtherapie nach 6 Monaten noch in 82 % der Fälle gesehen, nach einem Jahr noch bei 67 % und nach 2 Jahren dann nur noch bei 3 %. In der OP-Gruppe wurde ein besonders schneller Titerabfall besonders bei jüngeren Patienten und bei solchen mit niedrigen Ausgangsspiegeln gefunden, während in der Radiojodgruppe ein geringeres Schilddrüsenvolumen mit einem schnelleren Titerabfall korreliert war.

Die Daten zeigen eindrücklich den unterschiedlichen TRAK-Verlauf nach Thyreoidektomie und Radiojodtherapie bei Patienten mit thyreostatisch vorbehandeltem Morbus Basedow. Diese Erkenntnis sollte bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Dies gilt besonders für Patienten, die auch eine endokrine Orbitopathie aufweisen, oder für Frauen, die zeitnah eine Schwangerschaft planen (bei diesen würde ein TRAK-Titer > 4,5 IU ein gewisses Risiko für eine fetale Hyperthyreose darstellen).

Fig: TBII levels over 24 months after radioiodine treatment or TTx. Adjusted means and confidence intervals by generalized estimating equation for repeated measures analysis are shown. Tukey’s multiple comparison tests are presented as * for significance levels of p < 0,05. TBII, thyrotropin-binding inhibitory immunoglobulin; TTx, total thyroidectomy.

Letzte Aktualisierung: 15.02.2022