LITERATUR

THYROID-LIT-50887

Thyrotropin receptor antibody concentration and activity, several years after treatment for Graves’ disease

Nalla, P.; Young, S.; Sanders, J.; Carter, J.; Adlan, M.A.; Kabelis, K.; Chen, S.; Furmaniak,. J.; Smith, B.R.; Premawardhana, L.

(Section of Endocrinology and Biochemistry, Aneurin Bevan University Health Board, Caerphilly, UK; FIRS Laboratories, RSR Ltd., Cardiff, UK)

Clin Endocrinol, 90: 369-374 (2019)

Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAb) sind ein wesentliches Merkmal der Autoimmunthyreopathie vom Typ Morbus Basedow. Während der Therapie wird in der Regel ein Abfall der Antikörper-Titer beobachtet. Die Bestimmung der TRAb im Verlauf kann also Hinweise für die Effektivität des gewählten Behandlungsregimes liefern.

In der hier vorgestellten Studie aus Großbritannien wurden bei insgesamt 66 Patienten (56 Frauen und 10 Männer, Altersmedian 59 Jahre (Range 29 – 85 J.) mit einer Autoimmunhyperthyreose (Morbus Basedow) die TRAb im Verlauf mit einem kommerziellen Assay gemessen, wobei mittels Bioassay auch zwischen stimulierenden (TSAb) und blockierenden (TSBAb) Autoantikörpern unterschieden wurde. Die Patienten erhielten unterschiedliche Therapien: Carbimazol (n = 26), Radiojod (n = 27), Thyreoidektomie (n = 13). Neben den TRAb wurden auch TPO-Antikörper, Tg-Antikörper und GAD-Antikörper bestimmt. Die Beobachtungsdauer (Median) lag in der Thyreostase-Gruppe bei 7 Jahren, und in der Radiojod- bzw. Chirurgie-Gruppe bei jeweils 6 Jahren. Bei 45 % der Patienten waren auch ein Jahr nach Therapiebeginn noch TRAb nachweisbar, bei 23 % sogar noch nach 5 Jahren. Bezogen auf die Gesamtzahl der Patienten kam es zu einem Abfall der TRAb von 6,25 U/l auf 0,65 U/I (Median). Der TRAb-Abfall war in der Thyreoidektomie-Kohorte am stärksten ausgeprägt (11,4 auf 0,58 U/l). Die Carbimazol-Gruppe zeigte einen Antikörperrückgang von 4,5 auf 0,47 U/l, die höchsten Antikörper nach Therapie wies die Radiojod-Kohorte auf (8,4 auf 2,3 U/l). Bei 70 % der TRAb-positiven Patienten wurden TSAb nachgewiesen und nur bei einem Patienten (3 %) TSBAb. Zwischen TRAb und TSAb wurde eine hochsignifikante Korrelation gefunden (r = 0,83). Bei 47/66 Patienten wurden im Verlauf auch TPO-AK nachgewiesen, 38/66 Patienten waren Tg-Ak-positiv und 6/66 Patienten waren positiv für GAD-Ak.

Die Autoren schließen aus den vorgestellten Daten, dass bei Patienten mit Morbus Basedow die TRAb bei allen Therapieformen im Verlauf zwar abfallen, bei einigen Patienten aber auch länger als 5 Jahre persistieren können. Bei den TRAb handelt es sich ganz überwiegend um stimulierende Antikörper, während blockierende Antikörper nur selten vorkommen. Der größte Antikörperrückgang wird nach einer Operation gefunden.

Letzte Aktualisierung: 10.01.2020