LITERATUR
THYROID-LIT-50881
Long-term efficacy of a single session of RFA for benign thyroid nodules: a longitudinal 5-year observational study.
Deandrea, M.; Trimboli, P.; Garino, F.; Mormile, A.; Magliona, G.; Ramunni, M.J.; Giovanella, L.; Limone, P.P.
(Endocrinology, Diabetes and Metabolism Dept. and Center for Thyroid Diseases, A.O. Ordine, Mauriziano, Turin, Italy; Dept. of Nuclear Medicine and Thyroid Center, Oncology Institute of Southern Switzerland, Lugano, Switzerland)
J Clin Endocrinol Metab, 104: 3751-3756 (2019)
Eine Reihe von Publikationen der letzten Jahre beschäftigte sich mit der Radiofrequenzablation (RFA) von benignen Schilddrüsenknoten. Langzeiterfahrungen liegen aber bisher kaum vor. Daher unternahmen die Verfasser die hier vorgestellte retrospektive Aufarbeitung. In den Institutionen der Autoren gilt als Indikation für eine RFA ein benigner (Bethesda-Klassifikation II) solider oder gemischter Knoten, der zu lokalen Kompressionssymptomen (erfasst mit einem Punkteschema) geführt hatte.
Berichtet wird über 215 Patienten (182 Frauen, 33 Männer), bei denen einmalig eine RFA erfolgte und die über wenigstens drei Jahre nachbeobachtet werden konnten. Das Alter (Median) lag bei 66 Jahren (Bereich 60 – 88 Jahre). Es bestand stets eine euthyreote Stoffwechsellage mit einem TSH von 1.2 mU/L (Median). TPO-Antikörper waren bei 76 % der Patienten nicht nachweisbar. Die RFA führte stets zu einem deutlichen Rückgang des Knotenvolumens (p < 0.0001) bereits nach sechs Monaten, mit einer weiteren Abnahme nach einem und nach zwei Jahren. Während der dann folgenden Jahre war keine weitere signifikante Abnahme zu verzeichnen. Dies zeigt die Abbildung, mit Angabe des Knotenvolumens und der untersuchten Patienten.
Das Knotenvolumen war nach sechs Monaten um 56.2 % geringer als der Ausgangswert, nach einem Jahr um 63 %, nach zwei Jahren um 67.4 %, nach drei Jahren nach 66.7 %, nach vier Jahren um 66.9 % und nach fünf Jahren um 66.9 %. Am erfolgreichsten war die RFA bei Knotenvolumina < 10 ml; hier war das Knotenvolumen nach fünf Jahren um 82 % reduziert.
Sowohl die lokalen Kompressionsymptome (linke Hälfte) als auch die kosmetischen Einschränkungen (rechte Hälfte) besserten sich nach der RFA. Dies zeigt die zweite Abbildung.
Die Nebenwirkungsrate wird als gering beschrieben. Unmittelbar nach der RFA war in zwölf Fällen ein Hautödem zu verzeichnen, daneben kam es zu Haut- und Muskelhämatomen. Bei neun Knoten kam es im Verlauf nach zwölf Monaten zu einer erneuten Größenzunahme, sogar über das ursprüngliche Volumen hinaus (um 4.55 % größer als initial).
Die Autoren halten die RFA für ein zuverlässiges, nachhaltiges Verfahren zur Behandlung benigner Knoten. Die Komplikationsrate ist gering. Sie stellt – so die Verfasser – eine gute Alternative zur Operation bei benignen Knoten dar.
Vgl. hierzu auch Martinez J.A. in dieser Folge des SLD.
Letzte Aktualisierung: 10.01.2020