LITERATUR

THYROID-LIT-50873

Association Between Maternal Iodine Intake in Pregnancy and Childhood Neurodevelopment at Age 18 Months

Zhou, S.J.; Condo, D.; Ryan, P.; Skeaff, S.A.; Howell, S.; Anderson, P.J.; Mcphee, A.J.; Makrides, M.

(School of Agriculture, Food and Wine, University of Adelaide, Australia; Robinson Research Institute, University of Adelaide, Australia; School of Exercise and Nutritional Science, Faculty of Health, Deakin University, Geelong, Australia; School of Population Health, University of Adelaide, Australia; Dept. of Human Nutrition, University of Otago, Dunedin, New Zealand; Monash Institute of Cognitive and Clinical Neurosciences, Monash University, Victoria, Australia; Clinical Sciences,Murdoch Children’s Research Institute, Melbourne, Victoria, Australia; Women’s and Children’s Health Network, Adelaide, Australia; South Australian Health and Medical Research Institute, Adelaide, Australia)

Am J Epidemiol 188: 332-338 (2019)

Eine ausreichende Jodversorgung in der Schwangerschaft besitzt unbestritten einen hohen Stellenwert. Den Effekten eines milden oder mäßigen Jodmangels auf die Entwicklung des Kindes gingen die Verfasser in einer prospektiven Kohorten­untersuchung in Australien nach.

Die Studie wurde in der Umgebung von Adelaide in Südaustralien, einer Region mit mildem Jodmangel, vorgenommen. Schwangere wurden zwischen 2011 und 2013 gebeten, an der Untersuchung teilzunehmen. Dabei wurde die Jodaufnahme aus der Nahrung und einer Supplementierung zu Studienbeginn (d. h. vor der 20. Schwangerschaftswoche, SSW) und in der 28. SSW dokumentiert. Anschließend wurden die Mutter-Kind-Paare über 18 Monate nachuntersucht, d. h. von 2012 bis 2015. Dabei wurde die Entwicklung des Kindes (n = 699) anhand des Bayley-III-Testverfahrens untersucht, der die neurologische Entwicklung erfasst und eine nur mäßige Korrelation mit dem späteren IQ besitzt.

Die mittlere Jodaufnahme (± SD) belief sich auf 309 ± 127 µg/Tag. Die mittlere Jodaufnahme bei Frauen mit einer Jodausscheidung im Urin < 150 µg/L betrug 269 ± 114 µg/Tag, bei einer Jodausscheidung im Urin zwischen 150 und 249 µg/L 299 ± 127 µg/Tag und bei einer Jodausscheidung von ≥ 250 µg/L 357 ± 180 µg/Tag. Die Untersuchung der Kinder erfolgte nach 19,5 ± 2,3 Monaten. Die Kinder erzielten im Mittel 96,6 ± 2,3 Punkte für den kognitiven Teil, 94,5 ± 17,8 Punkte für die Sprachentwicklung und 99,4 ± 10,6 für die motorische Entwicklung. Unterteilt man die mütterliche Jodaufnahme in vier Quartile und auch die Jodausscheidung im Urin der Mütter (in drei Gruppen), so ergibt sich das in der Tabelle wiedergegebene Bild. Quartil 1 spiegelt eine Jodaufnahme von weniger als 220 µg/Tag wider, Quartil 2 von 220–316 µg/Tag, Quartil 3 von 317–390 µg/Tag und Quartil 4 von ≥ 391 µg/Tag.

Danach war bei einer mütterlichen Jodaufnahme im untersten und höchsten Quartil für alle drei untersuchten Kategorien (kognitiv, Sprache, motorische Entwicklung) der niedrigste Wert beim Kind festzustellen. Dies galt nicht für die Jod­aus­scheidung im Urin.

Somit kommen die Autoren zu der Folgerung, dass sowohl eine niedrige, aber auch eine relativ hohe Jodversorgung in der Schwangerschaft Einfluss auf die Untersuchungsergebnisse bei Neugeborenen erbrachte. Warum dies auch bei relativ hoher Jodzufuhr der Fall ist, bleibt derzeit offen. Hier hält der Referent weitere Untersuchungen für erforderlich.

Letzte Aktualisierung: 30.09.2019