LITERATUR

THYROID-LIT-50867

Comparison between radioiodine therapy and single-session radiofrequency ablation of autonomously functioning thyroid nodules: A retrospective study

Cervelli, R.; Mazzeo, S.; Boni, G.; Boccuzzi, A.; Bianchi, F.; Brozzi, F.; Santini, P.; Vitti, P.; Cioni, R.; Caramella, D.

(Diagnostic and Interventional Radiology, Dept. of Translational Research and New Technologies in Medicine; Dept. of Nuclear medicine; Endocrine Unit, Dept. of Clinical and Experimental Medicine, all University of Pisa, Pisa, Italy)

Clin Endocrinol, 90: 608-616 (2019)

Das „Autonome Adenom“ (AA) stellt eine der möglichen Ursachen einer Hyperthyreose dar. In der Regel geht der manifesten Hyperthyreose eine Phase der subklinischen (latenten) Hyperthyreose voraus. Da diese zu Langzeitveränderungen wie einer Osteoporose führen kann, wird zumeist die Indikation zu einer definitiven Therapie gesehen. Eine (sehr elegante) Therapieform ist die Radiojodtherapie (RJTh). Seit einigen Jahren publiziert werden alternative Vorgehensweisen, wie die Radiofrequenzablation (RFA). In der hier vorgestellten retrospektiven Arbeit verglichen die Verfasser die RJTh und die RFA bei Patienten mit AA. Dabei wurde auf die Größenabnahme der Knoten und die Beseitigung der hyperthyreoten Stoffwechsellage besonderen Wert gelegt.

Berichtet wird über 22 Patienten (20 Frauen, 2 Männer) im mittleren Alter von 51,9 ± 13,9 Jahren (Bereich 26–72 Jahre) mit insgesamt 25 AA. Diese Patienten erhielten eine RFA und wurden mit 25 Patienten verglichen, die ein einzelnes AA aufwiesen und eine RJTh erhielten (17 Frauen; 8 Männer, mittleres Alter 57,2 ± 12,8 Jahre). Alter, Geschlecht, latente Hyperthyreose vs. manifeste Hyperthyreose oder Knotenvolumen vor der Therapie unterschieden sich – auch aufgrund der retrospektiven Aufarbeitung – nicht. Die RJTh erfolgte mit 555 MBq (15 mCi).

16/25 Patienten in der Gruppe, die eine RJTh erhielten, zeigten klinische Zeichen einer Hyperthyreose, vgl. mit 12/22 Patienten in der Gruppe, die eine RFA erhielt. Die wesentlichen Resultate der beiden Behandlungsformen nach zwölf Monaten sind in der Tabelle zusammengefasst.

Danach war in der Gruppe mit RFA eine Abnahme des Knotenvolumens um 76,4 ± 16,9 % zu erzielen, in der Gruppe mit RJTh um 68,4 ± 28,9 % (n. s.). Bei allen Patienten war nach RJTh die Autonomie beseitigt. Bei fünf Patienten entwickelte sich eine Hypothyreose, die mit Levothyroxin substituiert wurde. Nach der RFA war bei allen 22 Patienten ebenfalls die Autonomie beseitigt. Bei zwei Patienten entwickelte sich eine latente Hypothyreose mit TSH-Werten von 6,7 und 4,9 mU/L. Bei einem der Patienten waren positive TPO-Antikörper nachweisbar. Bei beiden Patientengruppen wurden die jeweiligen Therapien komplikationslos vertragen.

Es kann demnach gefolgert werden, dass – so die Autoren – die RFA für bestimmte Patientengruppen eine alternative Vorgehensweise darstellt. Genannt werden beispielhaft Frauen im gebärfähigen Alter oder generell jüngere Patienten.

Letzte Aktualisierung: 30.09.2019