LITERATUR
THYROID-LIT-50862
Comparison of high intensity focused ultrasound and radioiodine for treating toxic thyroid nodules
Giovanella, L.; Piccardo, A.; Pezzoli, C.; Bini, F.; Ricci, R.; Ruberto, T.; Trimboli, P.
(Dept. of Nuclear Medicine and Thyroid Centre, Oncology Institute of Southern Switzerland, Bellinzona, Switzerland; Medical School, University of Zurich, Zurich, Switzerland; Dept. of Mechanical and Aerospace Engineering, “Sapienza” University of Rome, Rome, Italy)
Clin Endocrinol, 89: 219-225 (2018)
Der hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU) ist eine relativ neue Methode zur Behandlung von benignen Schilddrüsenknoten. In der hier vorgestellten prospektiven Studie wurde die Effektivität des HIFU in der Behandlung hyperfunktioneller Schilddrüsenknoten (sog. autonome Adenome) untersucht und mit der Effektivität der konventionellen Radiojodtherapie verglichen. Als primärer Endpunkt der Studie wurde die Normalisierung des TSH-Wertes nach einem Jahr gewählt, sekundäre Endpunkte waren die Änderung des Knotenvolumens und Änderungen im szintigraphischen Speicherverhalten. Zwischen Januar und Dezember 2016 wurden 17 Patienten der Radiojod-Gruppe und 15 Patienten der HIFU-Gruppe zugeteilt. Die Patienten mussten älter als 18 Jahre sein, zwischen den Behandlungsgruppen erfolgte ein Matching bzgl. Alter und Geschlecht. Ein sonographisch nachweisbarer Schilddrüsenknoten wurde als hyperfunktionell definiert, wenn szintigraphisch eine umschriebene Mehranreicherung bestand und gleichzeitig eine TSH-Suppression (TSH < 0,1 IU/l) vorlag. Eine Schilddrüsenszintigraphie wurde vor sowie 1 Jahr nach der Behandlung durchgeführt, Hormonbestimmungen sowie sonographische Vermessungen des Knotenvolumens fanden vor bzw. 3, 6 und 12 Monate nach der Behandlung statt. Ein Jahr nach der Therapie hatten 14 von 17 Patienten (82 %) in der Radiojod-Gruppe aber nur 4 der 15 Patienten (27 %) aus der HIFU-Gruppe den primären Endpunkt erreicht (p =0,0008). Verglichen mit den Ausgangswerten waren in der Radiojodgruppe TSH zu allen Kontrollterminen signifikant höher sowie die Konzentrationen der freien Schilddrüsenhormone signifikant niedriger als in der HIFU-Gruppe (p < 0,0001). Der Median des TSH-Wertes lag bei den mit Radiojod behandelten Patienten bei 1,5 IU/l und bei den HIFU-Patienten bei 0,2 IU/l (p < 0,0001). In beiden Gruppen entwickelte keiner der Patienten eine Hypothyreose. Das Knotenvolumen nahm in beiden Behandlungsgruppen ab, wobei zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied gefunden wurde. Die Konversion von einem hyperfunktionellen in ein iso- bzw. hypofunktionelles Speichermuster in der Szintigraphie wurde in der Radiojodgruppe bei 16 von 17 Patienten (94 %) und in der HIFU-Gruppe bei 8 von 15 Patienten (53 %) nachgewiesen (p = 0,024). Die Daten zeigen eine klare Überlegenheit der Radiojodtherapie im Vergleich mit der HIFU bei der Behandlung hyperfunktioneller Schilddrüsenknoten, jedenfalls in dem hier untersuchten (kleinen) Patientenkollektiv. Die Autoren sehen daher die Radiojodtherapie nach wie vor als Methode der ersten Wahl bei autonomen Schilddrüsenadenomen an.
Letzte Aktualisierung: 18.03.2019