LITERATUR

THYROID-LIT-50861

Association Between Primary Hypothyroidism and Nonalcoholic Fatty Liver Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis

Mantovani, A.; Nascimbeni, F.; Lonardo, A.; Zopponi, G.; Bonora, E.; Mantzoros, C.S.; Targher, G. 

(Section of Endocrinology, Diabetes, and Metabolism, Dept. of Medicine, University and Azienda Ospedaliera Universitaria Integrata of Verona, Verona, Italy; Dept. of Internal Medicine and Metabolic Diseases, Nuovo Ospedale Sant’Agostino Estense di Baggiovara, Modena, Italy; Div. of Endocrinology, Diabetes, and Metabolism, Dept. of Internal Medicine, Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, Massachusetts, USA)

Thyroid, 28: 1270-1284 (2018)

Die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) stellt ein ernst zunehmendes gesundheitliches Problem dar; sie kann zu Leber­zirrhose und hepatozellulärem Karzinom führen. Hier gingen die Verfasser der Frage nach, ob zwischen einer primäre Hypothyreose, die ja zu Abweichungen im Lipidstoffwechsel führen kann, und einer NAFLD ein Zusammenhang besteht. Eingeschlossen in diese Metaanalyse wurden zunächst 26 Studien, von denen elf ausgeschlossen werden mussten, so dass 15 Studien bei Personen ohne Alkoholgenuss und andere Lebererkrankungen verblieben (n = 44 140). Die Diagnose der NAFLD basierte auf der Sonographie (n = 11), einer Probenentnahme (n = 3) und der Computertomographie (n = 1). Die Patienten mit Hypothyreose wiesen eine subklinische oder manifeste Hypothyreose auf.

Das Risiko einer NAFLD war bei Patienten mit Hypothyreose signifikant erhöht (Odds ratio OR = 1.42, Konfidenzbereich 1.15 – 1.77; I2 = 51.2 %) in den zwölf cross-sectionalen Studien. Dies war in den meisten Studien unabhängig von Alter, Geschlecht, BMI oder anderen metabolischen Faktoren. Die Abbildung fasst dies zusammen.

Untersucht man den Zu­sammen­hang zwischen Hypothyreose und der Schwere der NAFLD, so konnten hier drei Studien Be­rücksichtigung finden. In allen diesen Studien waren Leber­punk­tionen vorgenommen worden. Auch hier zeigte sich ein Zu­sammenhang: eine Hypo­thyre­ose war mit einem um das 2.7fache erhöhten Risiko einer NAFLD assoziiert (OR = 2.73, CI 1.90 – 3.93; I2 = 0 %). Auch hier war dieser Effekt nicht abhängig von Alter, Geschlecht, BMI, einem evtl. Diabetes mellitus oder anderen metabolischen Risiko­faktoren.

Eine subklinische Hypothyreose war nicht mit einem erhöhten Risiko einer NAFLD assoziiert. Auch hier wurden Faktoren wie Geschlecht, Alter, BMI, das Vor­liegen eines Diabetes mellitus oder anderer metabolischer Ein­flussgrößen berücksichtigt.

Somit zeigt die Metaanalyse einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Hypothyreose und dem Auftreten einer NAFLD. Inwieweit eine subklinische Hypothyreose einen Effekt ausübt, muss offen bleiben. Auch bleibt offen, ob es sich hier um einen kausalen Zusammenhang oder nicht handelt.

Letzte Aktualisierung: 18.03.2019