LITERATUR

THYROID-LIT-50853

Frequency of thyroid-stimulating hormone monitoring in patients after thyroidectomy: a retrospective study in primary care practices in Germany

Kostev, K.; Winiarski, M.; Schüller, L.; Sesterhenn, A.M.; Jacob, L.

(Epidemiology, IQVIA, Frankfurt/M.; Dept. of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Solingen Municipal Hospital, Solingen, Deutschland; Faculty of Medicine, University of Paris 5, Paris, Frankreich)

Ex Clin Endocrinol Diabetes, https://doi.org/10.1055/s-0044-100038 (2018)

In Deutschland wird jährlich bei rund 60 000 Patienten eine Schilddrüsenresektion vorgenommen. Je nach Ausmaß der Operation folgt ein unterschiedlich hohes Risiko der Entwicklung einer Hypothyreose, weshalb ca. vier bis sechs Wochen nach der Operation eine TSH-Bestimmung zu empfehlen ist. Da die meisten Patienten postoperativ von ihrem Hausarzt weiterbetreut werden, wurde in dieser retrospektiven Analyse der Frage nachgegangen, wie häufig eine TSH-Kontrolle bei schilddrüsenoperierten Patienten vorgenommen wird.

Die Daten wurden aus einer nationenweiten, für Deutschland repräsentativen Analyse von Allgemeinpraxen (n= 258) erhoben. Der Durchführungszeitraum der Schilddrüsenoperation umfasst die Jahre 2000 bis 2014. Um eine kontinuierliche ärztliche Betreuung zu dokumentieren, mussten die Patienten zweimal im Jahre 2015 und einmal im Jahr 2016 die Praxis aufgesucht haben.

Berichtet wird über 1135 Patienten im mittleren Alter von 60.1 ± 14.3 Jahren, in der Mehrzahl Frauen (75.8 %). Die Zeitspanne zwischen der Schilddrüsenoperation und der ersten TSH-Messung betrug 4.7 Jahre (± 3.3 Jahre). In 77.2 % der Fälle erfolgte eine totale Thyreoidektomie, in 22.8 % eine Hemithyreoidektomie. Bei 240 Patienten (21.5 %) bestand ein Schild­drüsenkarzinom als Operationsindikation, bei 260 Patienten (19.0 %) eine Hyperthyreose und bei 550 Patienten (48.5 %) eine Struma. 93.1 % der Patienten erhielten Levothyroxin. Während des Jahres 2015 wurde bei 42.3 % der Patienten wenigstens einmal TSH bestimmt, bei 81.0 % betrug der Wert zwischen 0.25 und 4.0 mU/L. Die Verteilung der TSH-Werte gibt die Abbildung wieder.

SLD 236 05

Die Autoren kommt zu dem Schluss, dass im Jahre 2015 nur bei einem überraschend geringen Teil der Patienten mit Z.n. Schilddrüsenresektion wenigstens einmal jährlich eine TSH-Kontrolle in der Hausarztpraxis vorgenommen wurde. Bei nicht wenigen Patienten lag dabei der TSH-Wert außerhalb des Referenzbereiches.

Letzte Aktualisierung: 27.12.2018