LITERATUR

THYROID-LIT-50849

Impact of TSH during the first trimester of pregnancy on obstetric and foetal complications: usefulness of 2.5 mU/L cut-off value

Hernández, M.; López, C.; Soldevila, B.; Cecenarro, L.; Martínez-Barahona, M.; Palomera, E.; Rius, F.; Lecube, A.; Pelegay, M.J.; Garcia, J.; Mauricio, D.; Domingo, M.P.

(Endocrinology and Nutrition Dept., Hospital Universitari Arnau de Vilanova, Lleida, Spain; Institut de Recerca Biomèdica de Lleida, Universitat de Lleida, Lleida, Spain; Endocrinology and Nutrition Dept., Hospital Universitari Germans Trias i Pujol, Badalona, Spain; Fundació Institut d’Investigació en Ciències de la Salut Germans Trias i Pujol, Campus can Ruti, Universitat Autònoma de Barcelona, Badalona, Spain; CIBER de enfermedades raras, Instituto de Salud Carlos III, Madrid, Spain; CIBER de diabetes y enfermedades metabólicas, Instituto de Salud Carlos III, Madrid, Spain; Endocrinology and Nutrition Dept., Hospital Privado Universitario de Córdoba, Córdoba, Argentina; Paedriatics Dept., Hospital Universitari Germans Trias i Pujol, Badalona, Spain; Unitat de Recerca, Hospital de Mataró, Mataró, Spain; Gynecology and Obstetrics Dept., Hospital Universitari Arnau de Vilanova, Lleida, Spain; Paedriatics Dept., Hospital Universitari Arnau de Vilanova, Lleida, Spain)

Clin Endocrinol, 88: 728-734 (2018)

Die Tatsache, dass eine manifeste Hypothyreose bei Schwangeren einer Substitution bedarf, ist unbestritten. In der Diskussion befindet sich weiterhin die Frage, wie bei Frauen mit subklinischer Hypothyreose vorzugehen ist. Zentrale Bedeutung besitzt hier der obere TSH-Wert; vorgeschlagen wurden 2.5 mU/L als oberer Grenzwert in dieser Situation, aber auch 4.0mU/L. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, die Inzidenz fetaler und mütterlicher Komplikationen im ersten Trimenon in Zusammenhang mit der Höhe des TSH-Wertes zu untersuchen.

Berichtet wird über eine retrospektive Untersuchung bei 1981 Schwangeren, bei denen im ersten Trimenon eine TSH-Messung erfolgte (zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche). Alle Frauen hatten eine gesunde Schilddrüse. Patientinnen mit Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaften wurden ausgeschlossen.

Das mittlere Lebensalter betrug 30.12 ± 5.7 Jahre (Bereich 25 – 42 Jahre). Der TSH-Wert betrug im Median 1.72 mU/L (25. Perzentile 0.99, 75. Perzentile 2.61; Bereich 0.01 – 15.1 mU/L). 534 Frauen hatten einen TSH-Wert > 2.5 mU/L (26.9 %), 63 Frauen von > 5.0 mU/L (3.2 %). 68 der 534 Frauen mit einem TSH-Wert > 2.5 mU/L wurden auf Vorliegen von TPO-Antikörpern untersucht; diese waren in 33 Fällen erhöht (48.5 %). Auch 26 der 63 Frauen mit einem TSH-Wert > 5 mU/L hatten erhöhte TPO-Antikörperwerte (41.2 %).

In der univariaten Analyse, unter Verwendung von TSH als abhängiger Variable, zeigte sich bei 116 Schwangerschaften, die in einer Fehlgeburt endeten (5.8 %), ein signifikant höherer TSH (Median 1.97 mU/L; 1.29 – 3.28 mU/L), verglichen mit den Frauen mit normalem Schwangerschaftsverlauf (1.71 mU/L; 0.96 – 2.58 mU/L; p= 0.009). Diese Korrelation bestand auch für weitere Komplikationen: so war TSH bei Frauen mit Präeklampsie (3.2 % der Schwangeren) höher als bei Frauen ohne Präeklampsie (2.19 vs 1.71 mU/L; p= 0.027).

Eine logistische Regressionsanalyse ergab, dass bei Frauen mit einem TSH zwischen 2.5 und 5.0 mU/L ein höheres Risiko vorlag für einen perinatalen Verlust (OR= 1.519, 95 % Vertrauensbereich 1.04 – 2.219) und für eine Fehlgeburt (OR= 1.631, 95 %-Vertrauensbereich 1.081 – 2.458). Diese Beziehung hatte auch Bestand, wenn sie auf das Alter der Mutter adjustiert wurde. Frauen mit einem TSH > 5.0 mU/L, die dann Levothyroxin erhielten, hatten kein höheres Risiko als Frauen, deren TSH ≤ 2.5 mU/L betrug.

Somit konnte eine klare Beziehung zwischen der Höhe des TSH-Wertes der Schwangeren im ersten Trimenon und der Häufigkeit bestimmter Schwangerschaftskomplikationen hergestellt werden.ss Bei einem TSH-Wert von über 2.5 mU/L liegt ein höheres Gefährdungspotential vor.

Letzte Aktualisierung: 27.12.2018