LITERATUR

THYROID-LIT-50845

Optimal iodine supplementation during antithyroid drug therapy for Graves’ disease is associated with lower recurrence rates than iodine restriction

Huang, H.; Shi, Y.; Liang, B.; Cai, H.; Cai, Q.; Lin, R.

(Dept. of Endocrinology, The Second affiliated Hospital of Fujian Medical University, Quanzhou, Fujian, China)

Clin Endocrinol, 88: 473-478 (2018)

In der hier präsentierten prospektiven randomisierten Interventionsstudie wurde der Einfluss einer Jod-Supplementierung auf die Prognose des Morbus Basedow unter thyreostatischer Therapie untersucht. Insgesamt 459 Patienten mit einem neu diagnostizierten Morbus Basedow konnten für die Studie rekrutiert werden, beendet wurde die Studie von 405 Patienten. Zunächst erhielten alle Patienten für einen Monat eine strikte Jodrestriktion, danach erfolgte die randomisierte Aufteilung auf die beiden Studiengruppen. Gruppe 1 (n = 203; mittleres Alter 32,2 Jahre) erhielt zusätzlich zu der thyreostatischen Medi­kation eine diätetische Jodsupplementierung in Form von 10 g jodierten Speisesalzes tgl. Gruppe 2 (n = 202; mittleres Alter 31,9 Jahre) durfte nur jodfreies Speisesalz verwenden und erhielt darüber hinaus eine jodarme bzw. jodfreie Diät. Die Maßnahmen wurden über 24 Monate fortgeführt unter regelmäßigen Kontrollen (alle 3 Monate) von TSH, FT3, FT4, TRAK sowie der Jodkonzentration im Urin. Primärer Endpunkt war die Rezidiv-Rate innerhalb des ersten Jahres nach Absetzen der thyreostatischen Medikation. Die renale Jodausscheidung lag in der Gruppe mit Supplementierung in dem für eine adäquate Jodversorgung empfohlenen Bereich (135 – 162 ug/l) und erwartungsgemäß signifikant höher als in der Gruppe mit Jodrestriktion (30 – 58 ug/l). Zwölf Monate nach Beendigung der Thyreostase betrug die Rezidivrate in Gruppe 1 35,5 % gegenüber 45,5 % in Gruppe 2 (p = 0,04). Die Autoren folgern aus ihren Daten, dass eine optimale alimentäre Jodversorgung verglichen mit einer Jodrestriktion das Risiko für ein Basedow-Rezidiv nach Absetzen der thyreostatischen Therapie vermindert. Eine Reduktion der Jodzufuhr sollte während einer medikamentösen Therapie des Morbus Basedow also eher vermieden werden.

Letzte Aktualisierung: 01.11.2018